Moosweib
Im kalten Mondlicht
warst Du schöner
als jemals zuvor
Nackt und weiß
Mein Moosweib
mit Schilfhaar
und Wurzelbauch
Als ich Dich finden wollte
warst Du längst vergangen
doch als ich mich
zum Sterben legte
schenktest Du mir die vollkommene Zeit
Die ganze Welt in Deinem Atemhauch
Nur der Nachtwind
legte sich dazu
und strich verstohlen
eine Strähne aus meinem Mund
Du, Moosweib
Mit Himbeerzeh
Und Dornenherz
Dein Gewicht
schwer wie meine Sehnsucht
und weich wie die Stille
ruhig wie Deine Liebe
und ewig wie das Rauschen Deiner Nähe
Moosweib
Warm und roh
Noch heute
weine ich
auf Deine Blüten